HAUSMUSEUM Otzenrath/Hochneukirch

Das Hausmuseum Alt-Otzenrath, das 1992 von Inge Broska und Hans-Jörg Tauchert gegründet wurde, ist ein einzigartiges Museum für Alltag und Kunst. Es wurde von Alt-Otzenrath 2006 infolge der Umsiedlung/Zerstörung des Dorfes in das benachbarte Hochneukirch verlegt. Es befindet jetzt sich in einem leerstehenden Jugendstil-Pfarrhaus aus dem Jahr 1903, das seitdem unter Denkmalschutz steht. Das Hausmuseum verfolgt neben den traditionellen Museumszielen wie Sammeln, Bewahren, Dokumentieren, Zeigen, Informieren und Weitergeben auch ein lebendiges Museumsprogramm für die Region und darüber hinaus. Es engagiert sich in der künstlerischen Arbeit mit Schul- und Museumsklassen, organisiert Veranstaltungen für Kinder in der Nachbarschaft, betreibt eine Kinderküche, eine Grafikwerkstatt, Kunstberatung und empfängt Besuchergruppen. Darüber hinaus vergibt das Hausmuseum das renommierte Otzenrath-Stipendium.

Inge Broska und Hans-Jörg Tauchert im Garten des
HAUSMUSEUMS Otzenrath/Hochneukirch



Die Inhalte des Hausmuseums sind vielfältig und reichhaltig. Es umfasst eine Ausstellung mit verschiedenen Exponaten, eine umfangreiche grafische Sammlung, eine Fotosammlung, eine Sprachsammlung der Region Alt- Otzenrath. Ergänzt wird das Inventar durch eine Bibliothek und ein Scherbenmuseum. Die Kunstsammlung des Hausmuseums zeigt Werke in verschiedenen Techniken, insbesondere Grafiken, die sich ebenso auf die Umsiedlung und die Zerstörung durch den Braunkohleabbau beziehen. Hier findet man auch Zeichnungen, Objekte, Dokumente von Performances, Arbeiten von Kindern.



Weitere Sammlungen

Zum Museum gehört auch eine Gerätesammlung mit alten Gebrauchsgegenständen, Küchen- und Gartengeräten sowie Werkzeugen, die einen Einblick in die frühere Arbeits- und Lebensweise bieten. Die Schriftensammlung des Museums beinhaltet Geschichts-, Kunst- und Alltagsdokumente aus der Zeit vor der Umsiedlung. Hier findet man auch Briefe, Postkarten, Alben, Kochbücher, Rezepte, Presseberichte der Region und Jazzliteratur. Ein weiterer Schatz des Hausmuseums ist die Sprachsammlung, die den Dialekt der Region um Alt-Otzenrath mit Erklärungen in Zusammenarbeit mit dem Geschichtskreis (Utzerohder Platt) festhält. Im Jahr 2017 wurde dies auch in dem Buch „Alltag im Rheinland“ veröffentlicht. Die Film- und Fotosammlung des Museums bietet einen eindrucksvollen Dokumentation von Alt-Otzenrath und die umliegenden Umsiedlungsdörfer wie Borschemich, Immerath, Garzweiler, Pesch und Holz etc. Im Museumsgarten sind alte Gartengeräte und Gefäße ausgestellt sind. Das Hausmuseum Alt-Otzenrath ist somit nicht nur ein Ort des Bewahrens und Präsentierens von Geschichte und Kunst, sondern auch ein lebendiger Treffpunkt für die Gemeinschaft und ein Ort des Austauschs über die reiche Kultur und Tradition der Region.